Heiße Jupiter werden durch Gezeitenkräfte in Sterne gestürzt

Der Kugelsternhaufen 47 Tucanae enthält auf einem Raum mit einem Durchmesser von 120 Lichtjahren mehrere Millionen Sterne. Vor zehn Jahren begannen Forscher, diesen Haufen auf Exoplaneten hin zu untersuchen. Entgegen den Erwartungen konnte dort bis jetzt aber kein Planet gefunden werden. Vor allem die Heißen Jupiter – riesige Gasplaneten, die sich sehr nahe an ihrem Mutterstern befinden – konnten nicht gefunden werden. Dabei sind dies die momentan am häufigsten beobachteten Exoplaneten.
Zwei amerikanische Forscher haben nun ein Modell entwickelt, das diesen Mangel mit dem hohen Alter von Kugelsternhaufen erklären kann. Demnach werden die Gasplaneten durch Gezeitenkräfte abgebremst und auf einer Spiralbahn in die Sterne gelenkt. Laut dem Modell geschieht dies innerhalb eines Zeitraumes von einer Milliarde Jahren mit ungefähr einem Drittel der Gasplaneten.
Im Kugelsternhaufen 47 Tucanae dürfte es aufgrund seines hohen Alters demnach nur noch rund vier Prozent der zuvor vorhandenen Gasplaneten geben.

Deadly Tides Mean Early Exit for Hot Jupiters

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